Die Straße vor uns ist dunkel, am letzten Verkehrsschild sind wir vor zehn Minuten vorbeigefahren, das Licht unserer Autoscheinwerfer reicht nur 50 Meter in die Nacht. Früher war das der Moment, an dem uns leise Panik den Nacken hinabrieselte. Der Augenblick, in dem wir ein letztes Mal auf die Straßenkarte mit dem viel zu großen Maßstab blickten. Verzweifelt und fluchend und uns eingestehend, dass wir uns verfahren haben. Heute? Folgen wir einfach der Stimme aus unserem Navi. „In 500 Metern links abbiegen.“ Alles klar.
Dass uns das Navi sicher ans Ziel bringt – das verdanken wir unter anderem einer Technologie, die erstmals auf dem Mond getestet wurde. Denn die Crew der Apollo-11-Mission ließ 1969 neben Fußabdrücken auch einen Laserreflektor auf dem Mond zurück. Dieser Reflektor dient noch heute der genauen Bestimmung des Abstandes zwischen Erde und Mond. Er besteht aus einer Anordnung von 100 Prismen aus Quarzglas, das von Heraeus produziert wurde. Die NASA hatte dieses besondere Glas wegen seiner extremen Reinheit und seiner Haltbarkeit ausgewählt. Bei der Abstandsmessung wird ein Laserstrahl auf den Reflektor gerichtet und dann die Laufzeit des Lichtes zurück zur Erde gemessen.